University of Twente Student Theses
Turkish foreign policy towards Cyprus : a comparison of constructivism and realism with an empirical focus on the events of 1974
Laloire, L.L.L. (2012) Turkish foreign policy towards Cyprus : a comparison of constructivism and realism with an empirical focus on the events of 1974.
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Abstract: | Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird die Frage beantwortet, welche Theorie der Internationalen Beziehungen, Konstruktivismus oder Realismus, die türkische Position im Zypernkonflikt besser erklärt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Ereignissen des Jahres 1974, als die türkische Armee in Zypern einmarschierte. Zunächst wird mittels eines historischen Überblicks gezeigt, dass der gesamte Konflikt hauptsächlich durch externe Interessen ins Rollen gebracht wurde, weniger durch ethnische Spannungen auf der Insel selbst. Nach einem kurzen Blick auf die Wurzeln und Grundannahmen der beiden Großtheorien, widmet sich die Arbeit dem Kemalismus, dessen Einfluss als türkische Staatsideologie im konstruktivistischen Teil der Analyse herausgearbeitet wird. Aufgrund mangelnder Spezifizität kann der Kemalismus für eine konstruktivistische Analyse jedoch genauso wenig genutzt werden, wie andere sozietale oder internationale Normen. In der Folge wird deswegen untersucht, inwieweit der Realismus mithilfe seiner zentralen Annahme der Macht als Ziel und gleichzeitig als Mittel das Handeln von Staaten in einem System der Anarchie erklären kann. Die Hypothese, dass Realismus die Lücken des Konstruktivismus zu füllen vermag, wird dahingehend beantwortet, dass der Realismus die Ereignisse von 1974 am besten erklären kann. Der rational handelnde türkische Premieminister, Bülent Ecevit, hat mit dem Einmarsch zum einen das Überleben des türkischen Staates im Kontext innenpolitischer Spannungen abgesichert indem er nationale Einheit herstellte und sein Machtmonopol stärkte. Zum anderen verbesserte sich durch die militärische Vorherrschaft auf der Insel die Verhandlungsposition der Türkei im Zypernkonflikt, sowie ihre Stellung im internationalen Kontext. In derartigen Situationen ist aus realistischer Perspektive der Einsatz unmoralischer Mittel gerechtfertigt, soweit er der Macht des jeweiligen Staates dient. Paradoxerweise wird am Ende der Arbeit deutlich, dass genau dies für die damalige türkische Regierung – zumindest kurzfristig gesehen – friedenssichernd wirkte. |
Item Type: | Essay (Bachelor) |
Clients: | IfPol Institut für Politikwissenschaft, Münster, Germany |
Faculty: | BMS: Behavioural, Management and Social Sciences |
Subject: | 88 social and public administration |
Programme: | Public Administration BSc (56627) |
Link to this item: | https://purl.utwente.nl/essays/62369 |
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